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Volkstrauertag 2019 - Stadt Hanau - JCKBD 

Redaktion- JCKBD • Nov. 18, 2019

Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen.


Am Sonntag den 17. November 2019 wurde in Deutschland der Volkstrauertag begangen.

Viele in Deutschland lebende jüdische Menschen wissen nicht genau, was dieser Gedenktag wirklich bedeutet und warum Vertreter der jüdischen Gemeinden, wie auch unser Botschafter und Vorsitzender der JCKBD Herr Niko Deeg an diesen Gedenkveranstaltungen teilnahmen.
Das ist jedoch nicht alleine ein jüdisches Phänomen, da zahlreiche Deutsche mit diesem Tag ebenfalls nichts verbinden können.

Was bedeutet der Volkstrauertag?

Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag (Christlich) begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen. Eine Zeit des Gedenkens an die Millionen Toten des Krieges.

In der NS-Zeit wurde der Name in »Heldengedenktag« geändert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Volkstrauertag zum seit 1952 durch Ländergesetze geschützten "stillen Tag".

In Hessen ist der Volkstrauertag der offizielle "Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und die Toten beider Weltkriege".

Der Volkstrauertag ist ein Tag des Gedenkens an unsere Kriegstoten und die Opfer von Gewaltherrschaft und Terror. So unser Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seiner diesjährigen Gedenkansprache. OB Kaminsky ging nicht auf einzelne verachtende Taten, auf historische Ereignisse ein. Es war zu schlimm! Er lenkt die Gedanken vielmehr auf das individuelle Leid der Menschen.

Mit dem 9. November und dem 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, gibt es zwei Daten, die spezifisch der jüdischen Opfer gedenken. Dies sind keine jüdischen Gedenktage, sondern deutsche Gedenktage für die jüdischen Opfer.

Der Volkstrauertag soll und muss ein Gedenktag sein für Frieden und Versöhnung, so der Hanauer Oberbürgermeister. Weiter, "Wenn wir heute der Toten der beiden Weltkriege – der gefallenen Soldaten und der Millionen getöteter Zivilisten – gedenken, dann gedenken wir auch der Opfer von Vertreibung und Gefangenschaft. Krieg zerstört umfassend. Er zerstört nicht nur die Wege, die Städte, die Häfen. Krieg zerstört den Menschen.Er verwandelt Lebendige in Tote und hinterlässt in unzähligen Überlebenden tote Seelen. Wer Gewalt ausübt oder ihr ausgesetzt ist, wandelt sich in seinem Wesen. Er wird ein Anderer." Bewegende Worte, wofür wir Herrn Kaminsky sehr dankbar sind, denn er hat die in Hanau jüdischen, verschleppten, deportierten und ermordeten Menschen der NS Horror- Herrschaft, in die Gedanken der anwesenden Teilnehmer eingebunden.

Mit dem Abschlusssatz seiner Rede, "Jeder Tote ist immer einer zu viel!" übergab er die Worte an Pfarrer Dirk Krenzer, Stadtpfarrei Mariae Namen, sowie Bundeswehr-Reservisten Militärhistoriker Stabsunteroffizier d. R. Jens Arndt.

In Stille eine Kranzniederlegung Stadt Hanau, Stadtverordnetenvorsteherin Frau Beate Funk gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Herrn Claus Kaminsky wie vertreten des VdK Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Im Anschluss an die Gedenkfeier erfolgt eine Kranzniederlegung mit Schweigeminute auf dem Ehrenfeld des Ersten Weltkrieges durch die beiden Bundeswehr-Reservisten- Kameradschaften Hanau und Kinzigtal.

Weiter einen Musikvortrag Männerchor Frohsinn Hanau und Musikstücke der Stadtkapelle Hanau.


Trauertage im Judentum:

Der 9. Mai als einziger Tag, der nicht dem jüdischen Kalender folgt, ein offizieller Gedenktag in Israel. Dieser Tag führt dabei auch die Erinnerung an die nichtjüdischen Soldaten der Alliierten ein, die Deutschland besiegten und so die Schoa beendeten.

Jüdische Präsenz an heutigen deutschen staatlichen Gedenkakten folgt oft einem klaren Muster. Juden repräsentieren die Opfer. Ihre Anwesenheit dient explizit oder implizit dem Nachweis der erfolgreichen deutschen Wandlung vom Täter zum reuigen Sünder. Diese deutsch-jüdische Nachkriegssymbiose unterscheidet aber nicht nur zwischen Opfern und Tätern, sondern zugleich auch zwischen Juden und Deutschen. Juden müssen der Andere bleiben, damit sie Adressat der gebesserten Deutschen sein können.

Unter unseren Gemeinde- JCKBD und Verein- MUT Mitglieder stellt sich eine offen auszusprechende Frage.
Und zwar ob es überhaupt ein Gedenken für die toten deutschen Soldaten und Zivilisten geben sollte oder nicht.

Bei Umfragen in der deutschen Gesellschaft gibt eine klare Auswertung. Es wird Tätern gemeinsam mit deren Opfern gedacht. Das sollt so nicht sein.

Wenn wir uns unserer History erinnern, sollte es keinem Juden, keiner Jüdin verdenken, wenn sie dem Volkstrauertag nichts abgewinnen können, gar an Gedenkveranstaltungen teilzunehmen. Das deckt sich mit den Umfrageergebnisse der nicht jüdischen Menschen in Deutschland.

Weiter ist die Frage erlaubt, warum jüdische Vertreter der Gemeinden, sowie jüdische Menschen an die Toten der Weimarer Republik gedenken sollen.

Der neue rechte Gedanken mit deren Rechtspopulisten nutzen die Erinnerungen an die im Krig zurückgebliebenen Soldaten des ersten Weltkrieges und knüpfen gerade an die nationalsozialistische Zeit an.

Ja, sagt Niko Deeg, wir als ein aktiver Bestandteil der Hanauer Gesellschaft soll Gesicht zeigen und für Vergebung stehen. Für ein zeitgemässes Miteinander uns jüdischen Bürger der Stadt. Eine weitere Begründung ist das Gedenken der 12.000 gefallenen jüdischen Soldaten Deutschlands im ersten Weltkrieg.

Das wichtigste Argument aber ist die jüdische Tradition, sich für das Gemeinwesen einzusetzen, in dem man lebt. So befiehlt der Prophet Jeremia (29,7) den nach Babylon Verschleppten, für das Wohl Babylons zu beten, denn das Wohlergehen dieser Stadt werde auch jenes der Exilierten bedeuten. Hierauf beruht die jüdische Tradition, für das Wohl der Regierung zu beten. Nicht für den Sieg der Waffen des Landes, sondern dafür, dass Gott die in Verantwortung Stehenden leiten möge. In diesem Sinne ist auch eine Teilnahme am Volkstrauertag gut und richtig. So die Worte eines Berliner Rabbiners. Dies deckt sich mit den Ansichten aller Gemeindemitglieder der Jüdisch Chassidische Kultusgemeinde Breslev Deutschland, wie den Mitgliedern des Förderverein, dem Jüdisches Zentrum für Menschlichkeit und Toleranz in Hanau.


Wir gedenken in Frieden und einem Miteinander.

Mit den Worten des Oberbürgermeister Claus Kaminsky: Setzen wir uns weiter gemeinsam ein für eine „Versöhnung über den Gräbern“.
Toda Raba




Niko Deeg
Botschafter der JCKBD

- Jüdisch Chassidische Kultusgemeinde Breslev Deutschland

- Jüdisches Zentrum für Menschlichkeit und Toleranz







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